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Autorenbildoliwia

"Es ist Zeit für ein sexy Date - mit Dir selbst!"

Aktualisiert: 14. Jan. 2021

Veröffentlicht im Siegessäule Kompass Winter / Frühjahr 2021 Special "Trautes Heim"


Wann hattest du das letzte Mal ein aufregendes und sexy Date mit Dir selbst? Social Distancing ist eine gute Gelegenheit, um kreativ Sex zu machen – nur mit dir allein. Denn oft steht uns die Annahme im Weg, dass „richtiger Sex“ nur in Interaktion mit Anderen und ihren Genitalien möglich ist. Und Selbstbefriedigung ist oft routiniertes Druckablassen: Prokrasturbation zwischen zwei Netflix-Folgen. Dabei kann sie deine sexuellen Vorstellungen und Vorlieben verändern und dir unbekannte Lustzonen offenbaren. Wenn du dich selbst neu kennenlernen möchtest, kannst du dich diesen Winter zur Libido-Care durch die Onlineangebote der sexpositiven Szene Berlins klicken. Viele davon wurden unter coronalen Bedingungen extra entwickelt.

Porno ist wahrscheinlich die gängigste Stimulation, die online genutzt wird. Aber schon mal über deine Sehgewohnheiten nachgedacht? Warum machen dich welche Bilder an? Unter welchen Bedingungen wird dein Porno produziert? Die Website lustery.com von Paulita Pappel beweist, dass Porn nicht gleich Porn ist und zeigt echte Paare, die Lust haben ihren Sex zu teilen. Nicht nur Zweisamkeit, auch Masturbationspraktiken sind auf dem Programm. Spannende Hintergründe und Infos zu Sex, Beziehung und Pornoproduktion werden im Blog und im Podcast „POV“ diskutiert.

Wer müde von der täglichen Bildschirmzeit ist und Lust auf heiße Ohren und eigene Bilder hat, kann sich auf femtasy.com/de umhören. Dort werden „erotische Inhalte speziell für Frauen“ angeboten. Die über 1000 kurze und explizite Hörgeschichten können nach Lieblingsstimmen, Fantasien und Aufnahmen ausgewählt werden.


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Passendes Spielzeug kannst du dir in den Online-Shops von liebelei.co, other-nature.de oder sexclusivitaeten.de bestellen. Liebelei wirbt für die Kraft der Kristalle in Form von Dildos und Yoni Eggs. Im Blog findest du die dazugehörigen Beckenbodenübungen. Other Nature bietet sogar virtuelle Toy-Partys an, außerdem Workshops und Lesungen – abseits vom Hetero-Mainstream. Sexclusivitäten vertreibt Hersteller*innen, „die mehrheitlich weiblich sind, und kleine qualitativ hochwertige Manufakturen betreiben“. Mit deinem Slow-Shopping dort unterstützt du nicht nur die Herstellerinnen, sondern auch das sexpositive Freudenfluss-Network rund um Laura Méritt und Polly Fannlaf. Deren Ziel ist „eine sexuelle Kultur mit sex-positiver Sprache, Bildern und respektvollen Verhaltensweisen“ für alle.

Du wolltest schon immer mal Kinky Stuff wie Fesseln, Schmerzen und die Lust dahinter ausprobieren? Dann sind Online-Angebote ein guter Einstieg. Du kannst anonym neue sexuelle Räume in deiner eigenen Geschwindigkeit entdecken. Auf ohyesplease.org gibt es für Interessierte und alte Hasen englischsprachige Erklärvideos für „consensual kink education“, also sinngemäß eine Bildung für alle, die vom „Blümchensex“ gelangweilt sind. „Oh Yes Please“ ist Teil des Karada House, ein kollaborativer und queerer* Raum für Körper, Kunst und dem Dazwischen. Die virtuellen Workshops drehen sich um Bondage, Peitschen, aber auch nur um lustvolle Druckpunkte an deinem Körper. Da sich das Karada House als Safer Space versteht, dreht sich ein Video auch darum, wie du Grenzen aushandeln kannst und solltest.

Wer Bock auf Sexeducation von „Sex Professionals“ hat, kann sich bei sexschoolhub.com anmelden und den Aufklärungsunterricht für Erwachsene erhalten, den wir alle nie hatten – aber verdient haben. Tipp: das Video „Pleasure Mapping“.

Da sich viele eine persönliche und ganzheitliche Begleitung beim Zuhause-Sex wünschen, hat die feministische Sexworkerin Kristina Marlen ein Spezialangebot für die Corona-Zeit entworfen: Sie betreut ihre Kund*innen via Telefon oder Zoom-Konferenz. Gegen Bezahlung sind Sex Dates, Unterricht, aber auch Coaching möglich. Zum Beispiel zur Frage: „Wie gebe ich mir selbst Körperkontakt und Berührung?“

Egal, wie nun dein nächstes Date mit dir aussehen mag – ob Selbsterkundung vor dem Spiegel, öliges Selbstfingern oder kinky Solo-Sex mit Pulsator und Kerzenwachs –, Vieles bleibt Zuhause möglich, ohne jede Einschränkung! Mit etwas Phantasie und Offenheit für neue Themen, Kommunikationskanäle und Körperteile wird dieser Winter eine Sexytime mit vielen Ergüssen. Oder auch eine Zeit mit vielen neuen Online-Kontakten und -Orten, die Vorfreude auf zukünftige Live-Besuche auslösen. Schließlich wird wieder eine Zeit kommen, in der du dein neues Wissen und deine neuen Vorlieben mit anderen teilen kannst, vorausgesetzt, du willst das. Bis dahin ist es wichtig, jene Menschen zu unterstützen, die uns mit ihrer Arbeit und ihren Projekten rund um sexuelle Lust, Bildung und Gesundheit mit Höhepunkten versorgen!






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